So viel kostet eine unbesetzte IT-Stelle

04.07.2022 | Allgemein

 

Nach wie vor ist der Mangel an Fachkräften branchenübergreifend hoch – und verschärft sich weiter. Vor allem in der IT fehlen Spezialist*innen. Unternehmen kommt dies immer teurer zu stehen. Das Karriereportal Stepstone hat den Umsatzverlust einer unbesetzten Stelle erstmalig beziffert.

Der Fachkräftemangel ist kein neues Phänomen. Seit Jahren wächst die Lücke zwischen der Anzahl der Fachkräfte und den offenen Stellen auf dem Arbeitsmarkt. Viele Spezialisten gehen in den Ruhestand, zu wenige Experten rücken aufgrund geburtenschwacher Jahrgänge nach. Vor allem in der IT-Branche hinterlässt diese anhaltende Entwicklung deutliche Spuren – und verursacht in vielen Unternehmen erhebliche Kosten. Laut Berechnungen des Karriereportals Stepstone entgehen deutschen Firmen Umsätze von durchschnittlich 29.000 Euro pro unbesetzter Stelle.

 

Offene IT-Stellen besonders teuer für Unternehmen

Die Kosten für Fachkräfte im Technologie-Sektor zählen branchenübergreifend zu den höchsten Werten im Vergleich. Damit nicht genug: je größer das Unternehmen, desto mehr Geld kostet eine unbesetzte Stelle in diesem Bereich. Stepstone gibt für Firmen mit bis zu 50 Mitarbeitenden einmalig 19.269 Euro an. Bei Unternehmen mit bis zu 250 Arbeitsplätzen ist bereits von 37.301 Euro die Rede. Arbeiten mehr als 250 Beschäftigte im Betrieb, steigen die Kosten sogar auf 96.228 Euro pro freie Position. Einfluss auf die Berechnung hatten dabei auch die sogenannte Opportunitätskosten – also Kosten durch entgangene Umsätze.

 

Fast 100.000 ITler fehlen

Besonders gravierend zeigt sich der Fachkräftemangel inzwischen in der IT. Der Branchenverband der deutschen Informations- und Telekommunikationsbranche (Bitkom) führt dazu eine jährliche Studie zum Fachkräftemangel durch. Für Ende 2021 waren demnach branchenübergreifend 96.000 Jobs in der IT unbesetzt. Das entspricht einem Plus von etwa zwölf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bitkom-Präsident Achim Berg sagte dazu: „Digitalisierung ist die Antwort auf Pandemie, Standortwettbewerb und Klimakrise, aber es fehlt an Expertinnen und Experten, um sie zu gestalten und zu treiben.“ 66 Prozent der 851 befragten Unternehmen erwarteten zudem, dass sich der Mangel in Zukunft weiter steigere.

 

Bitkom-Studie zum Arbeitsmarkt für IT-Fachkräfte

Quelle: Bitkom Research

 

So bleiben Unternehmen wettbewerbsfähig

Einfach und kurzfristig ist der Fachkräftemangel in der IT-Branche nicht zu lösen. Für betroffene Unternehmen gibt es momentan lediglich zwei Optionen: Mittelfristig muss in Maßnahmen zur Personalgewinnung investiert werden, um freie Stellen schnell wieder zu besetzen. Ausfälle sind langwierig und teuer. Wesentlich schneller und nachhaltiger ist es aber, bereits vorhandene Ressourcen so effizient wie möglich einzusetzen. Eine erste sinnvolle Maßnahme ist es, die Benutzerverwaltung zu automatisieren und auf diese Weise wertvolle Ressourcen in der IT freizusetzen. Als zusätzlichen Effekt bekommen neben IT-Abteilungen gleichzeitig auch Personalverantwortliche so wieder die nötigen Freiräume, um sich wichtigeren Arbeiten widmen zu können.

 

 

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